Anlässlich des 700. Todestages des italienischen Nationaldichters Dante Alighieri erinnern auch im Saarland mit seiner ebenso großen wie lebendigen Comunità engagierte Bürgerinnen und Bürger, Kulturinstitutionen und Gastronomen an den Ausnahmepoeten und sein einzigartiges Werk, die „Göttliche Komödie“. Dabei ist diese Veranstaltungsreihe eine der verhältnismäßig wenigen in Deutschland, mit denen man in diesem Jahr den großen Poeten und sein von Licht und Schatten bestimmtes Lebenswerk ehrt.
Mit seiner später als „divina“, als „göttlich“ titulierten „Commedia“ schuf Dante Alighieri (1265 – 1321) nicht nur ein unsterblichen Stück Weltliteratur, sondern zugleich einen Meilenstein des Italienischen, das durch ihn zur Literatursprache wurde. Kein Wunder also, dass Dantes Konterfei die Zwei-Euro-Münzen seines Heimatlandes ziert und nun der 700. Todestag des Nationaldichters am 14. September dort mit einer Vielzahl von Veranstaltungen gebührend begangen wird.
Auch im Saarland, das stolz auf seine Lage „im Herzen Europas“ und seine ebenso große wie lebendige italienische Comunità ist, werden nun Dante Alighieri, sein Werk und dessen vielfältige Nachwirkungen mit einer nicht minder lebendigen Aktionsreihe gewürdigt. Unter dem Leitmotiv „DANTISSIMO“ bringen sich auf Initiative der rührigen Saarbrücker Vereinigung „Quartier Mainzer Straße“ – sie richtet üblicherweise die beliebten, nicht zuletzt der interkulturellen Begegnung dienenden Hoffeste aus – über mehrere Wochen hinweg mehrere, ganz unterschiedliche Aktionspartnerinnen und -partner ein, die jeweils ganz eigene Zugänge zum „Phänomen Dante“ und seinem erstaunlich präsenten Erbe vermitteln.
Die Schirmherrschaft hat dankenswerterweise Stephan Toscani, der Präsident des Landtages des Saarlandes, übernommen, der die lokale Aktionsreihe rund um Dantes 700. Todestag am 14. September offiziell mit einem persönlichen Grußwort eröffnen wird.
Facettenreich wie Dantes Werk sind auch die Veranstaltungen, die vom 14. September an in Saarbrücken und im Saarpfalz-Kreis geplant sind. Dank der freundlichen Bereitschaft von Dr. Andrea Jahn, der Vorsitzenden der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, sich ihren Möglichkeiten entsprechend einzubringen, verspricht der Rahmen einiger Veranstaltungen hierbei ein ganz besonderer zu werden.
So ist unter anderem eine Konzertlesung der Katholischen Erwachsenenbildung Saarpfalz unter dem Titel „Höllenkreise – Himmelsrose“ vorgesehen. Mit ihr nehmen sich der international renommierte Ausnahmemusiker Christian Brembeck (Berlin) an dem historischen Tasteninstrument „Virginal“ und Rezitatorin Gertrud Fickinger ausgewählten Kapiteln – „Gesängen“ – aus Dantes Opus Magnum an und interpretieren die Themenkreise Hölle, Purgatorium und Paradies auf eindringlich-kongeniale Weise.
Mit einem Vortrag zum „göttlichen Kunstwerk in der Commedia und Giotto” wiederum wird Professorin Dr. Patricia Oster-Stierle auf unterhaltsam-profunde Weise einen nicht minder interessanten Aspekt beleuchten.
Ein besonderes Geschmackserlebnis versprechen daneben im Quartier Mainzer Straße die von „GenussWelt im Leidinger“ kredenzten Weine, die in verblüffend engem Bezug zu Dante und seinen „Canti“ (Gesängen) stehen. Zudem möchte man ein Juwel der italienischen Literatur und seinen Autoren auch kulinarisch und über „DANTISSIMO“ hinaus mit einer ganz speziellen, eigens im Saarland kreierten „Pizza Dante“ würdigen.
Spannend nicht nur für Cineasten sind zudem die von Dantes Werk inspirierten Bildwelten, mit denen das Saarbrücker Filmhaus bekannt macht. Verstörend, packend und symbolgewaltig offenbart sich hierbei etwa „The House that Jack Built“ des berühmten Regisseurs Lars von Trier: Auf den ersten Blick scheint dieser Horror-Thriller, in dem unter anderem Matt Dillon, Uma Thurman und Bruno Ganz mitwirken, wenig mit Dante zu tun zu haben, umso eindringlicher erweisen sich dann jene Elemente aus dessen Höllenkreis, die schon im Mittelalter die Menschen als ebenso faszinierend wie bedrohlich empfanden.
Darüber hinaus begleiten die Kalligraphin Katharina Pieper und die Stiftung Schriftkultur (Homburg) die Aktionsreihe rund um Dante. Schließlich gilt er als „Mann des Federkiels“, der in einem der „Gesänge“ der Göttlichen Komödie auch Bezug auf sein schicksalhaftes Schreibinstrument nimmt.
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