Quartier Mainzerstrasse

Die Mainzer trotzt dem Regen – Um Bäume zu pflanzen, werden Bäume gefällt

Trotz des miesen Wetters ließ sich Popeye alias Ralf Braun gestern die Laune bei den Hoffesten nicht verderben. Fotos: Rich Serra

 

Die Mainzer trotzt dem Regen

Das Quartier Mainzer Straße feierte gestern seine Hoffeste und nutzte sie zur Diskussion über Stadtteil-Entwicklung und Dezember-Beleuchtung.

Von Martin Rolshausen, Saarbrücker Zeitung vom 02. Mai 2017

St. JOHANN Kann man sich streiten und übergangslos friedlich über Weihnachten reden? Kann man. Zumindest wenn man am 1. Mai in geselliger Runde im Frühstücksraum des Hotels Leidinger sitzt. Dorthin hatte der Verein „Quartier Mainzer Straße“ anlässlich seiner Hoffeste eingeladen. Ein Verein, der wie Bezirksbürgermeisterin Christa Piper lobte, „ein Geschenk ist für die Stadt“, weil er nicht einfach nur über Missstände klagt, sondern die zu beheben versucht. Und weil er bei Problemen nicht einfach nur nach „der Stadt“ ruft, sondern zeigt, was Bürger selbst tun können.

Dieses Lob war unumstritten in der Runde der Politiker, Anwohner und Geschäftsleute, die sich zum Frühstück trafen. Das Lob, das Piper für einen Vorstoß hatte, den Baudezernent Heiko Lukas vergangene Woche machte, sorgte aber für Diskussionen.

Statt eines „städtebaulichen Vertrags“ zwischen der Stadt und den Investoren, die das ehemalige Gelände des Citroën-Autohauses zwischen Großherzog-Friedrich-Straße und Neugässchen neu beleben wollen, müsse ein Bebauungsplan her, hatte Lukas gefordert (die SZ berichtete). Richtig so, findet Piper. Denn im Gegensatz zum Vertrag beinhaltet der Bebauungsplan, über dessen Notwendigkeit man schon vor Jahren einig gewesen sei, eine Beteiligung der Öffentlichkeit. Und die sei wichtig, weil sich Anwohner Sorgen machen, dass zu hoch gebaut wird und ihre Wohnungen dadurch „verschattet“ werden.

„Die Sicht der Bezirksbürgermeisterin ist in dem Fall eine eingeschränkte“, findet deren Parteifreund Peter Bauer. Der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion hält nichts von einem Bebauungsplan. Der sei vor einigen Jahren noch sinnvoll gewesen, als es darum ging, eine große Einzelhandelsfläche an dieser wichtigen Stelle zu verhindern. Nun da man Investoren hat, die vor allem Wohnraum schaffen wollen, überrasche es ihn, dass der Baudezernent die abgesprochene Linie verlassen will, sagt Bauer.

Ein Bebauungsplanverfahren verzögere das Projekt etwa um ein Jahr. Und ein solches Verfahren habe einen Nachteil gegenüber dem, was man eigentlich vorhatte – nämlich in einem Vertrag mit den Investoren Preise für „preisgünstigen Wohnraum“ festzulegen. Gute Bauprojekt gebe es nämlich einige in der Innenstadt, aber eben keine, die für Durchschnittsverdiener Wohnungen im Angebot haben.

Das sieht auch Gerd Leidinger von der Initiative Mainzer Straße so. In der Innenstadt könne ein Investor nur verhältnismäßig günstige Wohnungen anbieten, wenn er möglichst viele Stockwerke bauen kann. Deshalb dürfe die Stadt „nicht in die Knie gehen, wenn Protest kommt“, findet Bauer. Und überhaupt: Das Projekt sei bisher transparent gewesen und werde es auch bleiben, weil der Stadtrat darüber öffentlich beraten wird.

Das reicht vermutlich nicht, wenn Anwohner dagegen klagen und dabei auf einen fehlenden Bebauungsplan verweisen, hält die Bezirksbürgermeisterin dagegen. Schon der Rechtssicherheit wegen, müsse man dem Vorschlag des Baudezernenten folgen.

Wie immer an anderer Stelle zu Ende diskutiert wird, die von der Initiative Mainzer Straße organisierten Gesprächsrunden seien ein guter Ort für solche offenen Debatten, befand Bauer – und überließ Piper das Feld beim Thema Weihnachten. Darüber könne man nicht früh genug reden, findet sie. Zumal dann, wenn wie von Andrea Dumont vom Verein angekündigt, in diesem Jahr eine Weihnachtsbeleuchtung das Quartier in Stimmung versetzen soll.

Weil es mit dem Strom aus den Häusern der Anwohner schwierig sei, überlege der Verein, eine Solarbeleuchtung anzuschaffen – also Lampen, die tagsüber aufladen und bei Dunkelheit strahlen. Piper glaubt, dass man auch eine üppigere Beleuchtung mit Strom aus der Steckdose hinkriegt. Sie werde da mal mit ein paar Leuten reden, kündigte sie an.

 

Um Bäume zu pflanzen, werden Bäume gefällt

Von Martin Rolshausen, Saarbrücker Zeitung vom 02. Mai 2017

St.  JOHANN Christine Thomas und Jan Brosowski wundern sich. Da kündigt die Stadt an, vor ihrer Haustür an der Ecke Arndtstraße/Mainzer Straße Bäume zu pflanzen – und dann fällt sie erst mal zwei. Bäume fällen? „Erst mal aufräumen“, nennt das Peter Bauer, der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion. Denn, so erklärte er den beiden vom „Guerilla Gardening am Ostviertel“ gestern am Rande der Hoffeste in der Mainzer Straße, es geschieht Gutes vor ihrer Tür. In der unteren Mainzer Straße gebe es „viel Action und wenig Platz“. In der oberen Mainzer Straße sei es umgekehrt. Deshalb hat der Stadtrat vor vier Jahren beschlossen „Leben auf die Straße zu bringen“ im Ostviertel, dort, „wo öffentlicher Raum in Hülle und Fülle vorhanden ist“.

Bevor man dort aber einen kleinen Platz mit Bäumen anlegen kann, müssen man das „erst mal ordnen“. Da sei die Stadt gerade dran. Dass dabei das Projekt der „Guerilla Gardening“-Gruppe, ein großes Beet an eben jener Straßenecke, etwas in Mitleidenschaft gezogen wird, bedauert Bauer ebenso wie Bezirksbürgermeisterin Christa Piper.

Thomas und Brosowski hatten zuvor davon berichtet, dass ihr Beet von einem Bauzaun umgeben ist. Das führe dazu, dass Leute ihren Abfall drüberwerfen. Auch Hunde werden reingelassen und verrichten ihr Geschäft auf den Blumen. So sei das mit dem Zaun nicht gedacht gewesen, erklärte Bauer. Im Gegenteil: Der Zaun solle das Beet schützen. Bei solchen Baustellen werde ansonsten auch von den Baufirmen eine Fläche schnell mal als Lagerplatz benutzt. So gesehen war der Zaun erst mal keine Hilfe, erzählte Christine Thomas. Eines Tages habe eine Nachbarin angerufen und mitgeteilt: „In euerm Beet liegt eine Baggerschaufel.“ Aber man habe mit den Leuten vom Bau reden können und das Problem gelöst.

So werde es auch mit der Baustelle insgesamt sein. Am Ende werde alles gut, versicherten Piper und Bauer. Und dann gibt es auch wieder Bäume.

Gemütlich feiern in den Höfen

Bei den Hoffesten ist jedes Jahr in der Mainzer Straße viel los. Archivfoto: Graul

 

Saarbrücker Zeitung, 27. April 2017

St Johann (red,) Die schönsten Plätze Saarbrückens sind allseits bekannt. Sightseeing-Touren vom Schloss zum St. Johanner Markt zeigen die Stadt von ihrer beliebten Seite. Dass der Charakter Saarbrückens viel facettenreicher ist, erfahren meist nur diejenigen, die einen Blick hinter die Fassaden riskieren.

Dieser Blick wird den Besuchern der Hoffeste am 1. Mai ermöglicht. Dann können die Saarbrücker zum neunten Mal einen Blick in die Höfe werfen, die sonst hinter dicken Mauern und großen Toren versteckt sind. Früher wurden die Höfe in der Mainzer Straße zumeist wirtschaftlich genutzt, Leben und Arbeiten lagen ganz nah beieinander. Hier schreinerten und tischlerten Handwerker. Auch Sattler und Küfer hatten ihre Werkstätten in den Höfen.

Viele Geschäfte und Hoftore in der Mainzer Straße und deren Umgebung sind am Feiertag von 12 bis 20 Uhr geöffnet und senden die Botschaft „kommt herein und lasst uns einander kennenlernen“. In vielen Höfen gibt es auch ein abwechslungsreiches Kulturprogramm mit Musik, Lesungen und kulinarischen Genüssen. Die Freiwillige Feuerwehr St. Johann kommt mit ihren Feuerwehrautos zum Fest und bietet Kinderspiele an. Der Verein Quartier Mainzer Straße bietet Führungen an. Treffpunkt hierzu ist um 13.30 Uhr und um 16 Uhr vor der Hausnummer 6 beim Haus Brück. Pro Person kostet die Führung zwei Euro. Um 11 Uhr ist wieder das traditionelle Politiker- und Pressefrühstück im Domicil Leidinger. Das teilen die Veranstalter mit.

9. Hoffest am 01. Mai 2017, WO IST WAS LOS

Detail Programm zu den Hoffesten am 01. Mai 2017

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Bald sind Hoffeste

Ab sofort sind die Plakate und Programm Flyer zu den 9. Hoffesten in vielen Geschäften und gastronomischen Betrieben erhältlich. Wir konnten wieder ein Programm von A wie außergewöhnlich über G wie Genuss und K wie Kunst bis Z wie zahlreiche Höfe zusammen stellen, sodass sich der Blick hinter die Fassaden in die Höfe absolut lohnt. Außerdem wird es auf dem Edeka Parkplatz an diesem Tag einen Flohmarkt geben. Zum Flohmarkt kann Frau oder Mann sich immer noch anmelden unter fest@mainzerstrasse.saarland

In Saarbrücken sind die Presslufthammer los – die Stadt baut

Saarbrücker Zeitung vom 11. März 2017

SAARBRÜCKEN (red) In der Mainzer Straße – an der Einmündung der Goethestraße – lässt die Stadt ab Montag, 13. März, den Gehweg verbreitern. Das dauert voraussichtlich zwei Wochen. Während dieser Zeit wird die Goethestraße zur Sackgasse. An deren Ende fallen dann einige Parkplätze weg, um dort den Platz zu schaffen, der fürs Wenden nötig ist.

Die Einbahnregelung zwischen der Bismarckstraße und der Mainzer Straße wird aufgehoben. Für Fußgänger gibt es keine Einschränkungen.

Baustelle zwei ist ebenfalls in der Mainzer Straße – und zwar zwischen der Einmündung der Heine- und der Ausfahrt zur Arndtstraße. Dort wird in Fahrtrichtung links der Fahrbahnteiler entfernt. Und ab Mitte April will die Stadt die Freifläche vor dem Restaurant „Ostviertel“in eine parkähnliche Fläche verwandeln lassen, auf der fünf Bäume gepflanzt werden.

Der dortige Taxistand wird verlegt. Die Fußgängerüberwege an den Ampeln werden für sehbehinderte Menschen sowie Rollstuhlund Rollatornutzer barrierefrei umgerüstet. Und dann kommen noch ein paar Fahrradständer hin. Während der Bauarbeiten – also ab Montag, 13. März, regelt eine Baustellenampel den Verkehr an dieser Stelle.

Auf der linken Seite der Mainzer Straße, also gegenüber der Tankstelle, sowie vor dem ehemaligen Postamt fallen während der Bauarbeiten einige Parkplätze weg. Die Heinestraße endet während der Bauarbeiten vor ihrer Einmündung in der Mainzer Straße als Sackgasse. Auch dort fallen dann vorübergehend einige Parkplätze weg, um genügen Platz zu schaffen, damit die Autofahrer dort wenden können. Die Einbahnregelung in der Heinestraße wird zwischen der Graf-JohannStraße und der Mainzerstraße aufgehoben. Für Fußgänger gibt es keine Einschränkungen.

An einem Wochenende im Juni – so kündigt die Stadt an – will sie die Mainzer Straße zwischen der Aral-Tankstelle und der Ausfahrt in die Arndtstraße sogar komplett sperren, um dort die Fahrbahndecke reparieren zu lassen. Die Bauarbeiten in der Mainzer Straße dauern voraussichtlich bis Samstag, 1. Juli, und kosten – laut StadtPressestelle – rund 320 000 Euro. Der Baubeginn kann sich witterungsbedingt verzögern.

In Burbach lässt die Stadt ebenfalls ab Montag, 13. März, die Fahrbahn der Luisenthalerstraße reparieren – und zwar an der Einmündung der Georg-Heckel-Straße. Dort wird gefräst und asphaltiert. Eine Baustellenampel regelt den Verkehr. Während der Bauarbeiten ist die Fahrbahn halb gesperrt. Das Ganze dauert voraussichtlich bis Freitag, 17. März, und kostet laut Stadt-Pressestelle rund 55 000 Euro.

Die Bauarbeiten in der Peterstraße in Klarenthal verlängern sich wegen des schlechten Wetters der letzten Tage bis Dienstag, 14. März. Dort laufen jetzt abschließende Fräs- und Asphaltarbeiten. So lange ist die Peterstraße zwischen Warndt- und und Karlstraße komplett gesperrt. Eine Umleitung führt über die Warndt-, die Haupt- und die Karlstraße. An der Baustelle gilt Halteverbot. Das Ganze kostet rund 50 000 Euro.

Horizont – Ihr Fachgeschäft für Outdooraktivitäten in Saarbrücken

Andrea Wilking an der Theke des Horizont-Outdoor in der Großherzog-Friedrich-Straße 59 in Saarbrücken. Sie ist Teil des erfahrenen Teams und steht für qualifizierte, individuelle und freundliche Beratung. Foto: ib

 Horizont – Ihr Fachgeschäft für Outdooraktivitäten in Saarbrücken

Saarbrücker Zeitung/City-Journal, 2 März 2017

Das Team vom Horizont besteht aus echten Abenteurern: Alle Mitarbeiter sind begeisterte „Outdoorer“die selbst viel in der ganzen Welt unterwegs sind, aktiv Bergsport betreiben und ihr Wissen gerne teilen.

Das bringt den Kunden entscheidende Vorteile: Denn sie können sich auf erfahrene Beratung einstellen und finden hier ein hochwertiges Sortiment, das höchsten Outdoor-Ansprüchen genügt.

Perfekt ausgerüstet

„Die Kleidung für Bergsport, Trekking oder Wandern muss leicht sein, warm halten und schnell trocknen. Das Material der Kleidung dient der Sicherheit und der Wohlfühl-Effekt fördert auch den Spaß am Sport“, sagt Manfred Schmidt.

Deshalb findet man im Horizont auch nur hochwertige Marken wie Mammut, Fjäll Räven, Vaude, Haglöfs, Deuter und andere. Auch Camping-Freunde sind im Horizont am richtigen Platz. Denn hier ist alles zu finden, was man für das Leben in der Natur braucht: Von Schlafsäcken über Kocher bis hin zu Messern, Zelten und Taschenlampen ist alles zu finden, was das Camperherz höher schlagen lässt.

Seit über 30 Jahren in Saarbrücken

Bei so viel Kompetenz und Auswahl ist es auch nicht verwunderlich, dass Horizont-Outdoor schon über 30 Jahre in Saarbrücken existiert: Im April 1983 wurde an der Ecke Großherzog-Friedrich-Straße / Rosenstraße der „Tramperladen“gegründet, ein Laden der alles führt, was Mann/Frau unterwegs braucht. Schnell wurde das Geschäft auch überregional bekannt, was zur Folge hatte, dass die Ladenfläche bald zu klein wurde und die Inhaber, Randolf Ritz und Manfred Schmidt, 1987 an gleicher Stelle, aber in größeren Räumen den jetzigen Laden „Horizont-Outdoor“eröffneten.

„Damals wusste noch kein Mensch, was ein Fleece-Pullover oder eine Gore-TexJacke ist“, lacht Manfered Schmidt.

Derzeit arbeitet er mit zwei weiteren Kolleginnen im Horizont. Der dritte Kollege ist seit über drei Jahren in Südamerika unterwegs. ib

Kontakt: Horizont, Bergsport – Trekking – Ausrüstung, Großherzog-Friedrich-Straße 59, 66111 Saarbrücken, Telefon: (06 81) 6 31 96, Fax: (06 81) 6 82 77, E-Mail: info@horizont-outdoor.de

9. Hoffeste des Quartiers Mainzer Straße

Ab sofort bewerben für die 9. Hoffeste

In vielen Höfen gibt es ein abwechslungsreiches Kulturprogramm mit Musik und Lesungen. Der Verein Quartier Mainzer Straße e.V. bietet Führungen an. Programm, Speisen und Getränke sind natürlich selbst organisiert bzw. zubereitet. An den Märkten können auch Personen und Institutionen teilnehmen, die ihren Standort nicht im Quartier haben. Die verfügbaren Plätze sind begrenzt.

Sollten Sie als Aussteller Interesse haben bei den Hoffesten mitzumachen, dann senden Sie uns das ausgefüllte Bewerbungsformular an fest@mainzerstrasse.saarland

Weitere Infos und das Formular finden Sie unter  http://mainzerstrasse.saarland/wordpress/2015/07/01/hoffeste/

 

 

Die Stadt wird weitergebaut

Wo das Viertel an die Großherzog-Friedrich-Straße stößt, entstehen in der Stadt neue Gebäude zwischen denkmalgeschützten Häusern.

Foto: LHS Saarbrücken/Wandel Lorch Architekten Foto: LHS Saarbrücken/Wandel Lorch Architekten

 

Die Stadt wird weitergebaut

Das Citroën-Gelände soll sich entwickeln: Wohnungen, Höfe, Tiefgarage

Auf einer Industriebrache zwischen Großherzog-Friedrich-Straße und Neugässchen sollen rund 150 Wohneinheiten entstehen. Gestern stellten der Architekt, die Investoren und die Stadt Pläne vor.

Saarbrücken. Wenn es um hochwertiges Wohnen in der Stadt geht, stellt sich die Frage nach dem Preis dafür. Die wollten gestern weder die beiden Investoren Michael Wenk und Thorsten Schmeer noch der Architekt Wolfgang Lorch nennen. Zu früh sagten sie. Sprachen aber davon, dass ein Teil der neuen Gebäude auf dem ehemaligen Citroën-Gelände „bezahlbares Wohnen“ bieten soll. Das sei, bekräftigte Baudezernent Heiko Lukas, auch im Sinne der Stadt.

Auf die Definition von „bezahlbar“ wird man also noch warten müssen. Nach der Präsentation vor Journalisten gestern im Baudezernat gingen die Pläne erst einmal in den städtischen Bauausschuss, der gestern tagte. Danach wird sich der Stadtrat damit beschäftigen.

Der Kontakt zwischen Investoren, Architekt und Stadt sei eng, das war mehrfach zu hören. So soll erreicht werden, dass auf den 9500 Quadratmetern Fläche, in die die Objektgesellschaft Großherzog-Friedrich-Höfe nach den Worten von Michael Wenk 40 Millionen Euro investiert, ein innerstädtisches Quartier von hoher Qualität entsteht. Architekt Wolfgang Lorch, dessen Pläne Investoren und Stadt überzeugt hatten, sprach davon, dass man „die Stadt weiterbaue“. Das Saarbrücker Büro Wandel Lorch ist eines von mehreren, die die Stadt und die Investoren aufgefordert hatten, Planungen vorzulegen, die sich neben der Architektur auch mit der Stadtplanung auseinandersetzen.

Die versiegelte Industriebrache soll sich in Richtung Großherzog-Friedrich-Straße, Neugässchen und Mainzer Straße öffnen. Höfe, die hier entstehen sollen, seien tagsüber für alle zugänglich. Parkplätze sind keine vorgesehen; die Autos der Bewohner sollen in eine Tiefgarage. Genauer gesagt: ein Auto pro Bewohner. Mobil bleiben sollen die Menschen, die in den Höfen leben, dennoch. Wolfgang Lorch verwies auf E-Bikes, Ladestationen, Car-Sharing – und auch auf die Bus-/Saarbahnhaltestelle am Landwehrplatz. Zudem, das lobte Investor Michael Wenk als Teil der guten Qualität des Geländes, sei man in fünf Minuten zu Fuß am St. Johanner Markt. Ende 2018 sollen die neuen Besitzer oder Mieter einziehen können, sagten Wenk und Schmeer. Als Baubeginn gaben sie Mitte dieses Jahres an. Die rund 150 Wohneinheiten sollen Größen von 40 Quadratmetern bis 165 Quadratmetern haben. Dadurch habe das Vorhaben „städtebauliche Dimension“, sagte Architekt Wolfgang Lorch. Und betonte, man baue keine Siedlung, sondern lege ein Quartier an. Das sei von außen nicht sichtbar, liege aber sehr prominent in der Stadt.

Zu den Vorleistungen für die Großherzog-Friedrich-Höfe zählte auch die Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Denn zwei neue Gebäude, die zu den Großherzog-Friedrich-Höfen zählen, schließen an der Straße ab – und stehen zwischen denkmalgeschützten Häusern. Sie müssen sich also an die Umgebung anpassen. Ein reines Wohngebiet sollen die Höfe nicht werden. Eine gemischte Nutzung ist vorgesehen, zu der auch eine Kindertagesstätte gehören könnte. Nachdem der Bauausschuss in nicht öffentlicher Sitzung über die Pläne für das Citroën-Gelände gesprochen hat, soll der Stadtrat über einen städtebaulichen Vertrag befinden. Den will die Stadt mit den Investoren abschließen. Auf Einzelheiten dazu wird man ebenso warten müssen wie auf die Preise für die Wohnungen in dem neuen Quartier.

Thorsten Schmeer, einer der Investoren, ist derzeit auch an anderer Stelle der Stadt tätig. Auf dem ehemaligen Becolin-Gelände am Römerkastell soll nach Abriss des jetzigen ein neues Gebäude entstehen. Darin, sagte Schmeer gestern auf Nachfrage, sollten überwiegend Büroräume entstehen. Auch von dem ehemaligen Citroën-Gelände müssen vor Baubeginn erst einmal die Werks- und Betriebshallen verschwinden. Mit dem Abriss will die Investorengruppe Mitte Mai beginnen.

Von SZ-Redakteurin Ilka Desgranges, Saarbrücker Zeitung vom 26. Januar 2017

Verein Quartier Mainzer Straße gibt Broschüre heraus

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